AöL kommentiert Pläne der EU für das Jahr 2023

Neuregelung von Gentechnikverfahren

Bisher hat die Gesetzgebung in der Europäischen Union (EU) zu gentechnisch veränderten Organismen (GVO) für Unternehmen, die ökologische Produkte erzeugen, in weitgehender Übereinstimmung mit der EU-Öko-Verordnung dazu beigetragen, dass diese Produkte ohne Einsatz von GVO hergestellt werden können. Zudem hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Juli 2018 klargestellt, dass auch neue Gentechnikverfahren als Gentechnik im Sinne des europäischen  Gentechnikrechts eingestuft werden. Deshalb wird auch für neue Gentechnikverfahren nach dem Vorsorgeprinzip eine umfassende Risi koprüfung gefordert.


Forschungspapier: ökologische Lebensmittel

Forschung für ökologische Lebensmittel sowie für Verarbeiter:innen und Händler:innen solcher Lebensmittel

Die Themenfelder „Qualität von ökologischen Lebensmitteln“ und „Verarbeitung von ökologischen Lebensmitteln“ sind, obwohl Schnittmengen zwischen den Themenfeldern bestehen, sehr spezifische wissenschaftliche Datensets. Zum Thema Qualität ökologischer Lebensmittel wurde bisher deutlich umfangreicher gearbeitet als zum Themenkomplex Ökoverarbeitung. Eine eigenständige Forschung zur öko-spezifischen Fragen in der Verarbeitung besteht heute praktisch nicht (mehr). Das Kernthema der Biobewegung „Öko-Lebens- und Ernährungsweise“ wurde in den letzten beiden Jahrzehnten immer stärker als ausschließliche landwirtschaftliche Fragestellung verstanden.


Der Qualitätsbegriff der AöL

Lebensmittelqualität richtig verstanden - eine umfassende Perspektive

Die ökologische Qualität von Lebensmitteln ist vielfältig. Sie beinhaltet sowohl die sensorischen Eigenschaften unserer Nahrung, als auch ihre umweltbewusste, nachhaltige und faire Produktion und Verarbeitung. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zu einer gesundheitsbewussten Ernährung. Ein umfassender Qualitätsbegriff befasst sich neben der sensorischen Qualität sowohl mit den technologischen Verarbeitungsverfahren, den Lagerungs- und Transportbedingungen als auch mit den Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette auf die Umwelt, auf die Wirtschaft und die Kultur. Nicht zuletzt gehört auch Fairness gegenüber allen im Produktionsprozess Beteiligten und gesellschaftliche Verantwortung zum Aspekt eines umfassenden Qualitätsbegriffes.

 


Positionspapier: Humusaufbau

Humusaufbau in landwirtschaftlich genutzten Mineralböden und eine mögliche Honorierung mit CO2-Zertifikaten

Humusreiche Böden haben viele Vorteile für land- und forstwirtschaftliche Flächen. Sie können die Böden besser an den Klimawandel anpassen, sorgen für stabilere Erträge mit hoher Nährstoffdichte der Produkte, können Wasser besser infiltrieren, halten und speichern, die Bodenstruktur verbessern und Kohlenstoff speichern. Letzterer Aspekt ist der Grund für die Erarbeitung dieses Papiers. Es setzt sich damit auseinander, ob und wie eine Honorierung des Humusaufbaus durch die Landwirtschaft z.B. durch finanzielle Anreize mit Humuszertifikaten, möglich ist.

 


Positionspapier: Transformation der Ernährung

Auf dem Weg zu einer Kulinarik des 21. Jahrhunderts

Die deutsche Bundesregierung stellt mit ihrer Suche nach einer neuen Ernährungsstrategie die Weichen für eine Transformation des Ernährungssystems. Diese muss den Weg hin zu einem fairen, gesundheitsförderlichen und umweltfreundlichen Ernährungssystem ebnen.

Die AöL beschreibt in der Kurzfassung des Positionspapiers "Transformation der Ernährung" den Weg zu einer echten Kulinarik des 21. Jahrhunderts. Essentielle Themen bilden dabei die Ernährungsstile, Ernährungsbildung, Umweltleistungen von "Bio", Kreislaufwirtschaft und eine nachhaltigere Unternehmensausrichtung. Für ein faires, gesundheitsförderliches & umweltfreundliches Ernährungssystem sollte die Politik einige konkrete Maßnahmen engagiert angehen, die im Papier ausgearbeitet sind.


Positionspapier der Jungen AöL

Krisen begegnen - Transformation sichern

Die Junge AöL positioniert sich in einem umfassenden Papier zu Krise und Ernährungssystemwende und betont: Ein Zurück zu alten Systemen, wie ein Aussetzen des Grünen Deals, das aktuell von konservativen Kräften gefordert wird, ist keinesfalls tragbar. Stattdessen ist eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit einschließlich eines solidarischen Miteinanders notwendig.

Denn der Krieg und die humanitäre Katastrophe in der Ukraine führen uns einmal mehr vor Augen, wie krisenanfällig unser gesamtes Wirtschaftssystem ist. Neben der Tatsache, dass Menschen unendliches Leid widerfährt, werden die Schwachstellen globaler Prozesse und einseitiger Machtstrukturen deutlich, die seit Jahrzehnten in unseren Wirtschaftssystemen verankert sind. Diesen gilt es, entschieden zu begegnen.


Positionspapier: PEF

Product Environmental Footprint

Die AöL begrüßt grundsätzlich die Bestrebung der Sichtbarmachung von Umweltleistungen auch auf Lebensmitteln. Die Systematik des Product Environmental Footprint (PEF) als Grundlage für „nachhaltige Lebensmittelsysteme“ wird jedoch aus einigen Gründen abgelehnt.


Positionspapier: Front of Pack-Label (FOPL)

AöL über EFSA-Gutachten zu Nährwertprofilen & -kennzeichnung

Die AöL begrüßt die klaren Aussagen der „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit. Sie zeigt die Verantwortung und den Ehrgeiz der Kommission, die Bürgerinnen und Bürger durch eine angemessene Lebensmittelkennzeichnung bei Ihren Entscheidungen zu unterstützen. Im Hinblick auf eine mögliche obligatorische Kennzeichnung auf der Vorderseite von Verpackungen (FOPL) möchten wir die folgenden Überlegungen mitteilen.


Positionspapier: Lebensmitteltests und -rankings

Eine Chance für nachhaltige Verbraucherinformation oder Irreführung auf höchstem Nivevau?

Die Landschaft der Anbietenden von Lebensmitteltests ist in der letzten Dekade vielfältiger geworden. Neben öffentlich geförderten Warentests gibt es Test-Magazine, Kampagnen, Verbrauchertestsendungen und digitale Vergleichsplattformen. Der Zuwachs dieser Vergleichstests liegt auch darin begründet, dass Verbraucher:innen Informationen von unabhängiger Seite sehr schätzen und sich eine vertrauenswürdige Orientierungshilfe wünschen.


Positionspapier: Das Rind und das Klima 

Die wahre Geschichte weitgehend verborgener und ungenutzter Potenziale

Die heutigen „Kornkammern“ Europas verdanken ihre enorme Fruchtbarkeit ihrer Entstehungsgeschichte als Steppen-Dauergrasland: Sie wurden über Jahrtausende beweidet. Die Co-Evolution von Grasland und Weidetieren begann bereits vor Millionen Jahren. Wenn Pflanzen wachsen, stammt ein wesentlicher Teil ihrer Biomasse aus der Luft.

 


Positionspapier: Forcierung pflanzlicher Ernährung

Transformation der Wirtschaft – Pflanzliche Ernährung forcieren

Mit dem „Grünen Deal“ und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ hat die Europäische Kommission Ziele für eine Transformation der Ernährungswirtschaft formuliert. Beide Papiere machen jedoch deutlich, dass diese Ziele nur mit einem Ernährungsstil zu erreichen sind, in dem der Anteil pflanzlicher Lebensmittel erhöht und der Anteil tierischer Nahrung deutlich reduziert wird. Um dies zu erreichen ist eine breite gesellschaftliche Debatte notwendig, die letztlich in umfassende, konkrete Maßnahmen mündet. Die nachfolgend vorgeschlagenen Maßnahmen sollen hierzu einen Beitrag leisten und Orientierung geben. Konkrete Schritte, die für eine Transformation aus Sicht der Öko-Lebensmittelhersteller erforderlich sind, um die Ziele von „Grünem Deal“ und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ zu erreichen, werden im Positionspapier der AöL aufgezeigt.

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Unternehmen und Politik müssen sich ihrer Verantwortung stellen - Nur gemeinsam kann ein Lieferkettengesetz wirksam werden

Menschenrechte achten und Umwelt schützen, das müssen die zwei Eckpfeiler politischen Handelns und eines fairen Wirtschaftens sein. Die AöL begrüßt deshalb grundsätzlich die Initiative zum Lieferkettengesetz, weist jedoch darauf hin, dass die Lösung politischer Probleme nicht durch die Wirtschaft allein erfolgen kann.

Kommentierung zur Konsultation der EU zur Belegung von Umweltaussagen insbesondere zum PEF/OEF

Bad Brückenau, 03.12.2020 - Vielen Dank für die Möglichkeit die Maßnahmen der EU-Kommission zur Belegung von Um-weltaussagen zu kommentieren. Umweltkennzeichnungen und die Maßnahmen der Wirtschaft im Bereich Umwelt und Klima sind stark von Effizienzkriterien getragen. Diese Bemühungen haben jedoch gezeigt, dass sie nicht zu einem durchschlagenden Erfolg geführt haben. Der sogenannte „Rebound-Effekt“ hat hier vieles wieder relativiert.


Positionspapier: Green Deal & Farm to Fork

Grüner Deal und Strategie "Vom Hof auf den Tisch" - Reflexionen und Vorschläge

Die EU-Kommission hat mit dem „Grünen Deal“ und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ sehr positive Signale zum nachhaltigen Umbau der Wirtschaft gesendet und damit mutige und visionäre Papiere vorgelegt! Die Beschreibung der Herausforderungen und der vorgeschlagenen Problemlösungen in den Dokumenten sind richtungsweisend und fokussiert auf die Kernpunkte.

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Positionspapier: Wie geht es weiter nach Covid_19?

Windmühlen bauen, wenn der Wind der Wandlung weht

Covid-19 hat der Menschheit Grenzen aufgezeigt, der Welt neue Dynamiken verliehen und der Gesellschaft Impulse für Neuorientierung gegeben. Nun werden „die Wirtschaft“ und das ge-sellschaftliche Leben gerade wieder hochgefahren. Dies muss zukunftsfähig und enkeltauglich geschehen. Grüner Deal und die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ sind sehr positive Signale in Richtung Nachhaltigkeit - vorgelegt durch die EU-Kommission, auch als Wegweiser aus der Krise heraus.

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Wie eine Transformation unserer Ernährung gelingen kann

Die Evolution unserer Ernährung

Neben den Praktiken der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft liegt ein wesentlicher Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft in der Transformation unseres Ernährungsverhaltens. Schaffen wir es nicht, unsere Ernährung enkeltauglich zu gestalten, würden Importe von Rohstoffen nach Europa durch eine hundertprozentige Umstellung auf den ökologischen Landbau massiv zunehmen. Um dies zu verhindern, ist es dringend notwendig, an der Transformation der gesamten Ernährung hin zu Nachhaltigkeit zu arbeiten.

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Ein Leitfaden zur Nachfolge junger Bio-Unternehmer

Wie gestalte ich meinen Weg?

Ein Unternehmen zu übergeben ist ein vielfältiger und spannender Prozess. In einem Verarbeiterbetrieb der Biobranche werden nicht nur Management und Anteile übergeben, sondern vor allem auch Werte und Ideale. Eine Gruppe von Jungunternehmern aus der AöL hat den Weg der Übernahme beherzt beschritten und möchte ihn nun teilen. Wir wollen zeigen, wie sich Nachfolge gestalten kann, welche Herausforderungen es bei einer Übergabe gibt und wie die Jungen AöLer diese Aufgabe gemeistert haben. 

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Qualität und Sicherheit

Ist der Bio-Gedanke kontaminiert?

 
 Jedes Stück Land, das gewonnen wurde für den ökologischen pestizidfreien Anbau, ist ein Gewinn für die Menschheit. Und zwar schon allein deshalb, weil weniger Pestizide ausgebracht werden. Jedes Produkt, naturnah verarbeitet ohne Zusatzstoffe, ist ein Beitrag für eine gesunde Ernährung. Umso schwieriger ist es, dass sich der Fokus von Behörden, Unternehmen und Medien immer mehr um Kontaminanten dreht und damit das Produkt und nicht den Prozess der Lebensmittelherstellung in den Vordergrund stellt.
 

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Reduktion von Zucker, Fett und Salz

Wir brauchen eine vollwertige Ernährung

In dem vielfältigen Angebot von Lebensmitteln und Lebensmittelkennzeichnungen wünschen sich Verbraucherinnen und Verbraucher Anleitungen für empfehlenswerte und gesunde Lebensmittel, um sich gesünder ernähren zu können. Aus diesem Grund fordern Verbraucherschützer eine einfache farbliche Kennzeichnung (Ampelkennzeichnung) auf der Verpackung. Damit soll den Käuferinnen und Käufern schnell und eindeutig angezeigt werden, welche Lebensmittel empfehlenswert und damit gesund sind. Einige europäische Nachbarländer wenden entsprechende Kennzeichnungen bereits an.

Vor diesem Hintergrund bezieht die AöL Stellung zur farblichen Kennzeichnung und zu den politischen Maßnahmen hinsichtlich einer gesunden vollwertigen Ernährungsweise der Bürgerinnen und Bürger.
 

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Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

Nachhaltigkeit ist ganzheitlich

Die AöL begrüßt die Bemühungen der Bundesregierung, ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu überarbeiten und eng an die Agenda 2030 und damit an die Sustainable Development Goals (SDG) anzulehnen. Nachhaltiges Handeln muss ganzheitlich angelegt sein.
 
Der Verband erachtet es jedoch auch als dringend notwendig , dass nachhaltiges Handeln ganzheitlich angelegt sein muss: in der Balance von Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft - ausgerichtet auf ein gesellschaftliches und wirtschaftliches System, das getragen wird von ideellen Werten. Die Anhäufung von materiellen Gütern und Wohlstand kann kein alleiniges Ziel sein.
 

Lebensmittelqualität und Sicherheit

Überregulierung führt zum Freiheitsverlust

„Tod im Brot“ oder „Tod im Kräutertee“ sind Formulierungen, die wir in den massenmedialen Schlagzeilen der letzten Jahre lesen können. Gemeint sind damit vor allem Rückstände oder natürliche, nicht für den Menschen verträgliche Stoffe, die in Lebensmitteln enthalten sind und durch immer genauere Analysen immer öfter nachgewiesen werden. Was gestern noch genussvoll verspeist wurde, ist morgen schon krebserregend und nicht mehr verzehrfähig. Trotz enormer Erfolge der Lebensmittelüberwachung beim Feststellen von BSE, EHEC usw., überziehen die Behörden das Thema immer mehr. Für uns Menschen stellt sich bei solchen Entwicklungen die Frage: was können wir noch essen, ohne davon krank zu werden? Welches Lebensmittel ist überhaupt noch sicher?

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Einsatz von GVO

Keine Gentechnik in der Landwirtschaft

Die AöL spricht sich klar und deutlich gegen den Einsatz von gentechnisch veränderten Mikroorganismen (GVO) in der Landwirtschaft aus. Die von den einschlägigen GVO-Saatgut-vertreibenden-Unternehmen angeführten Vorteile bezüglich der Umweltfreundlichkeit und der Lösung des Hungerproblems in der Welt kann der Verband nicht erkennen und sieht im Gegenteil große Risiken für Umwelt und Biodiversität weltweit.

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