Weiterentwicklung der Lobbystrukturen und marktrelevanten Fragen
Die AöL ist ein europäisch ausgerichteter Verband. Dessen Mitglieder beschaffen überwiegend Rohwaren in Europa und verkaufen ihre Produkte prioritär auf den europäischen Märkten.
Die Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen ist fokussiert auf Fragen rund um die Weiterentwicklung von Bio-Wertschöpfungsketten und Märkten sowie auf nachhaltige zukunftsorientierte Unternehmensführung. Der Verband dient den übergeordneten Zielen der Arbeitsgemeinschaft und seine inhaltliche Arbeit orientiert sich an den Notwendigkeiten der Mitgliedsunternehmen.
Für die Fokussierung auf die Themen und deren Vertretung in Öffentlichkeit und gegenüber der Politik nutzt die AöL neben der eigenen Kompetenz in ihren Kernthemen wechselnde, themenbezogene Partnerschaften, z.B. mit anderen Verbänden und Netzwerken.
-
Politische Vertretung
Die AöL ist über eine Mitgliedschaft mit den europäischen Verbänden OPTA und IFOAM OE verbunden. Wobei die OPTA v.a. die Themen Handel und Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln spielt, die IFOAM eher bio relevante agrarpolitische Themen adressiert. Es besteht hier ein wechselnder Austausch mit anderen Lobbypartnern wie EOCC, Friends of the Earth, Food and Drink Europe, FIBL EU, TP Organics, BEUC usw. Die etablierten Kooperationen müssen stetig auf Wirksamkeit in Bezug auf Fragen der ökologisch und nachhaltig orientierten, mittelständischen Lebensmittelwirtschaft geprüft werden. Wechselnde Partnerschaften sind nach Bedarf zu organisieren, teilweise sind diese schon mit ARGE Bio oder IG BIO organisiert, um hier auch in einzelnen europäischen Ländern Sichtbarkeit zu erlangen und gemeinsam an Themen zu arbeiten.
Politische Vertretung in DE
Diese nimmt eine relevante Bedeutung ein, weil die Mehrzahl der AöL-Mitglieder ihren Sitz in Deutschland haben oder am deutschen Markt interessiert sind. Somit sind auch andere EU-Länder, in denen AöL-Mitglieder ihren Sitz haben, berücksichtigt.
Strukturell ist die AöL im deutschen Lebensmittelverband angedockt. Darüber hinaus bestehen bereits themenbezogene Partnerschaften mit z.B. BNW, VLOG, FÖM, Bündnis enkeltaugliche Landwirtschaft usw. Über die Etablierung von weiteren Partnerschaften, z.B. mit dem HDE oder BVE muss nachgedacht werden.
Bildlich gesprochen, könnten all diese Verbände, die sich um ein resilientes Ernährungssystem kümmern, in einem „Haus der zukunftsfähigen Ernährung“ vereint sein. Die Netzwerke im Haus können bei Bedarf mit einer Stimme öffentlich und politisch sprechen oder auch Einzelpositionen beziehen. Sie können zudem die inhaltlichen Themen stärker untereinander aufteilen, so dass eine tatsächliche Effizienz im Arbeitsfluss zwischen den Verbänden entsteht (bspw. NGT, Green Claims, CSRD, Reduktionsstrategie, usw.). Dieses neue System einer neuen, assoziativen Zusammenarbeit der Verbände ist ein dynamisches Konstrukt, das flexibel auf die Notwendigkeiten der ökologisch und nachhaltig orientierten Lebensmittelunternehmen reagiert.
-
Marktrelevante Fragestellungen
Auf europäischer und deutscher Ebene ist der Austausch mit den Partnern entlang der Wertschöpfungskette rund um marktrelevante Fragen bereits seit Jahren forciert und vor allem seit 2024 auch etabliert in verschiedenen Formaten. Dieser wird in den kommenden Jahren von zentraler Bedeutung sein.
Dabei spielen nicht nur Fragen der Bioqualität oder Nachhaltigkeit eine Rolle, sondern vor allem auch wirtschafts- und marktpolitische Fragen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Formate dafür sind der Arbeitskreis Handel, in dem ein Austausch vor allem mit den Kollegen aus den Handelshäusern (bspw. dm, Globus, REWE, Edeka, Aldi, Lidl, Tegut) stattfindet, bspw. zu Qualitäts- oder allgemeinen Nachhaltigkeitsfragen. Dieser Austausch ist weiter auszubauen und sollte auch die Kollegen aus dem Naturkost- oder bspw. Onlinehandel künftig stärker einbeziehen (hier bspw. Alnatura, Dennree). Ein regelmäßiger Austausch soll zudem mit den Zeichengebern der den Anbauverbände stattfinden, wie auch eine strukturelle Einbindung. Mit weiteren Formaten, wie der AöL Partnertagung, den Organic Market Days/Organic Summit oder Einzelgesprächen auf Biofach und Co. untermauert die AöL die Zusammenarbeit. Die AöL etabliert sich dadurch als zentrale Anlaufstelle für marktrelevante Fragen in Deutschland und Europa.