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Nachhaltige Unternehmen | Leitartikel

Nachhaltigkeit bedeutet Verantwortung

Verantwortung dafür, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen und die Lebensgrundlage für künftige Generationen zu erhalten. Nicht weniger als das. Unser aller Handeln entscheidet schon heute darüber, wie wir in Zukunft zusammenleben wollen — und wie es möglich sein wird. Die Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Kaum ein anderes Handeln hat einen so großen Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen und der Umwelt. Trotzdem hat in der Wirtschaft und der Lebensmittelproduktion nachhaltiges Handeln heute oft noch nicht die Priorität, die es unbedingt bräuchte.

Wie lässt sich nachhaltiges Handeln im Kern eines Unternehmens verankern? Diese Frage war 1992 der Impuls für die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller — und Antworten darauf wurden später Teil der Leitgedanken für die gesamte AöL e.V.. Bis heute oberstes Ziel der Mitgliedsunternehmen: in einem wirtschaftspolitischen Umfeld — einem, das viel zu oft ausschließlich ökonomische Zwänge kennt — soziale und ökologische Verantwortung zu verankern. Die Mitglieder der Verbands- und Wertegemeinschaft eint die Intention, allen Menschen eine gemeinsame Zukunft in einer lebenswerten Umwelt zu schaffen und modernes Wirtschaften zu etablieren.

Aus heutiger Sicht gründet Nachhaltigkeit auf drei Dimensionen: „Soziales“, „Ökologie“ und „Ökonomie“.
Nachhaltigere Unternehmen leben mit jeder Unternehmensentscheidung und -handlung einen Fortschritt in all diesen Dimensionen. Denn die Ziele für Nachhaltige Entwicklung, 2015 von den Vereinten Nationen gesetzt, nehmen alle in die Verantwortung. Die Europäische Union hat diese mit dem Grünen Deal für ihre Mitgliedsstaaten umgesetzt — eine Chance für die Transformation der gesamten Wirtschaft, die Öko-Lebensmittelherstellerinnen und -hersteller anstreben und vorleben. Dank Erfahrungsaustausch und beständiger gemeinschaftlicher Weiterentwicklung. Für eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion in der Bio-Branche und darüber hinaus. Für moderne Lebensmittel.

Ökologie – Menschen als Teil der Umwelt

Die zwei grundlegenden Faktoren, um die Existenzgrundlage der Menschen auf unserem Planeten nachhaltig zu schützen:  wir müssen im Rahmen der planetaren Grenzen handeln und die natürlichen Lebensräume erhalten. Sind funktionale Kreisläufe, wie Klima oder Wasserkreisläufe beschädigt, kippt die Situation. Sowohl die Wirtschaftlichkeit aller Unternehmen, als auch die Grundpfeiler unseres sozialen Zusammenlebens würden bedroht. Besonders für die Produktion von Lebensmitteln brauchen wir vielfältige, gesunde und natürliche Produktionskreisläufe. Eine Priorität der Arbeit der AöL ist es daher, das Lebensmittelsystem so weiterzuentwickeln, dass seine ökologischen Grundlagen erhalten bleiben.

Soziales – Menschen als Teil der Gesellschaft

Ein soziales Miteinander. Alle sprechen davon, alle streben danach. Was es konkret bedeutet: ein faires Zusammenleben für alle Menschen sicherstellen und gleiche Chancen und Rechte schaffen. Diese ermöglichen ein friedliches und gesundes Leben. Diesem Idealbild stehen in der Realität Machtmonopole und die Ausbeutung von Generationen und künftiger Generationen gegenüber. Sie gefährden ein friedliches, lebenswertes Miteinander. Warum das für die Öko-Lebensmittelherstellerinnen und -hersteller wichtig ist? Unternehmen, die Lebensmittel herstellen und verarbeiten, tragen diese Verantwortung entlang der gesamten Lieferkette. Von den Landwirtinnen bis hin zu den Händlern. Die AöL steht daher entschieden gegen soziale Unterschiede und für ein langfristiges soziales Miteinander.

Ökonomie – Menschen als Teil wirtschaftlicher Strukturen

Ein Unternehmen, das profitabel ist, ist gesund. Ein gesundes Unternehmen ist rentabel. Gesundheit und Wirtschaftlichkeit werden für Unternehmen heute immer noch fast deckungsgleich verwendet. Ökonomie gleich Basis für die Handlungsmöglichkeiten eines Unternehmens. Das ist die Grundannahme. Das bedeutet auch: Nur ein Unternehmen, das langfristig existieren kann, ist ökonomisch nachhaltig. Deswegen setzt sich die AöL für politische und gesellschaftliche Rahmenbedingen ein, die eine gesundes Wirtschaften möglich machen.

Nachhaltiges Handeln – ein essentieller Teil der Zukunft

Ökologie, Soziales und Ökonomie bilden nur zusammen die Zukunft der Ernährungswirtschaft. Das Eine geht nicht ohne das Andere, auch wenn es Zielkonflikte gibt. Mit verantwortungsvollem ökologischem Handeln bilden die Öko-Lebensmittelherstellerinnen und -hersteller die Grundlage nachhaltigen Wirtschaftens. Sie tun dadurch aber noch mehr: sie leisten bereits einen Beitrag für die soziale und auch die ökonomische Dimension.

Wichtig für die Zukunft? Zielkonflikte zwischen den einzelnen Dimensionen der Nachhaltigkeit müssen abgebaut werden. Und die Interessen zwischen den einzelnen Dimensionen ausgeglichen werden. Dazu sind politische Leitplanken nötig. Aber auch Teamgeist. Das uneingeschränkte Streben aller in die gleiche Richtung. So kommen wir zur Transformation der (Ernährungs-)Wirtschaft. Ein Ziel für alle AöL-Mitglieder ist daher ein Ernährungssystem, das ganzheitlich zu einer gerechten Zukunft beiträgt. Einer Zukunft, die für alle lebenswert ist.