Skip to main content

Gesunde Ernährung | Leitartikel

Unsere Ernährung hat Auswirkungen auf viele Aspekte: Gesundheit, Soziales, Umwelt, Wirtschaft, Ökologie und Ökonomie. Ernährung ist überaus privat und außerordentlich politisch. Sie ist individuell und zugleich das verbindende Element innerhalb von Gesellschaften und Kulturen. Was wir essen, bestimmt, wer wir sind. Wie wir essen, zeigt, was uns wichtig ist. Ernährungsstil gleich Lebensstil – oder zumindest ein essentieller Teil davon.

Essen ist nie frei von Interaktion, selten frei von Bewertung und immer voller Anforderungen. An den Menschen ebenso, wie an das Lebensmittel. An die Produktion ohnehin: umweltfreundlich, sozialverträglich, regional, gut verfügbar, sicher, ökologisch, sowie ohne Zusatzstoffe und Rückstände. Schließlich soll Essen aber vor allem eines sein: Genuss. Nicht einzelne Nährstoffe und Zutaten, sondern vielmehr Lebendigkeit und Ausdruck von Lebensfreude.

Aufgeladen mit einer solchen Fülle an Anforderungen gilt es, die Essenz unserer Ernährung im Blick zu behalten: sie ist „Mittel zum Leben“. Die dazu dienenden Lebensmittel herzustellen, das ist die Essenz der Öko-Lebensmittelherstellerinnen und
-hersteller. Der Verantwortung für die Gesundheit der Gesellschaft und des Planeten, die damit verbunden ist, ist sich die (Bio-)Lebensmittelwirtschaft bewusst. Sie sucht stetig Antworten auf all diese Anforderungen, die eine gesunde Ernährung mit sich bringt. Denn das Verfügbarmachen von Lebensmitteln, die eine gesundheitsförderliche Ernährung ermöglichen, ist der Motor unserer Ernährungs-Wirtschaft. Diese wiederum ermöglicht die Ernährungswende. Und gestaltet so aktiv die Kulinarik des 21. Jahrhunderts.

Vielfalt und Wahlmöglichkeiten sollen diese neue Kulinarik prägen. Denn die Bedürfnisse der Menschen sind unterschiedlich. Das Ziel der Öko-Lebensmittelherstellerinnen und -hersteller ist dabei, die Entscheidung für eine gesunde Wahl möglichst leicht zu gestalten. Bedeutet: die Wahl gesundheitsförderlicher Ernährungsstile zu erleichtern. Denn eine ganzheitliche Betrachtung der Ernährung ist dringend notwendig. Nie nur einzelne Lebensmittel, sondern die Gesamtheit der Ernährung zu sehen, das ist entscheidend. Und das in die Gesellschaft hinein zu tragen, wird eine der vorrangigen Aufgaben des nächsten Jahrzehnts für die Unternehmen der Bio-Branche sein.

Unterstützen kann und muss dabei die Politik: Richtung aufweisen, Leitplanken setzen, Vorschub geben. Denn wir befinden uns längst auf dem Weg zur Kulinarik des 21. Jahrhunderts. Mitten in der Ernährungswende. Wie diese verläuft und wie das Ziel aussehen wird, das handeln alle Beteiligten gemeinsam aus. Im Miteinander-Auseinandersetzen, im Ringen um Prozesse und Details. Aber immer im Dialog.

Mit dem „Grünen Deal“ und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ hat die Europäische Kommission ihrerseits Ziele für eine Transformation der (Ernährungs-) Wirtschaft formuliert. Der erste klimaneutrale Wirtschaftsraum soll in der Europäischen Union bis 2050 entstehen. Kreislaufwirtschaft soll wirklich in der Industrie ankommen. Die deutsche Bundesregierung stellt daraufhin nun die Weichen. Mit ihrer neuen Ernährungsstrategie, die ein faires, gesundheitsförderliches und umweltfreundliches Ernährungssystem ermöglichen soll.

Neben der Politik, sind auch die Menschen gefragt. Jede und jeder Einzelne trägt als Verbraucherin und Verbraucher zu dem bei, was künftig das neue Normal unserer Ernährung sein wird.  Und maßgeblich ist auch, dass wir Öko-Lebensmittelherstellerinnen und -hersteller als Wirtschaftsagierende unser Zielbild im Auge behalten. Das, was uns antreibt: Qualität vor Quantität. Der Wert unserer Lebensmittel. Die Arbeit für ökologische und menschengemäße Lebensmittel, die der Ernährung der Menschen dienen. Im körperlichen, geistigen und kulturellen Sinn.