Unsere Lebensmittelhersteller verarbeiten Agrarrohstoffe wie Getreide, Ölpflanzen, Obst, Gemüse und Hackfrüchte zu hochwertigen, ökologischen Lebensmitteln. Die Erzeugnisse, die unsere Unternehmen verarbeiten, müssen vor allem unseren Qualitätsanforderungen entsprechen. Dazu gehört es, dass unsere Pflanzen ohne den Einsatz von Pestiziden auskommen und natürlich wachsen dürfen und unsere Tiere in der freien Natur leben.

In dieser freien und lebendigen Natur gibt es schon immer Rückstände, z.B. durch Verschmutzungen, die der Mensch verantwortet, wie Abgase oder Düngemittel oder durch sogenannte „Unkräuter“. Für uns sind das Pflanzen mit giftigen Stoffen, für die Pflanzen ist es ein wesentlicher Abwehrmechanismus, um nicht gefressen zu werden. Rückstände können aber auch durch das Spritzen von Pflanzenschutzmitteln beim konventionellen Nachbarn oder durch Verpackungen entstehen. Wie damit umgegangen werden kann, besprechen wir innerhalb der AöL und versuchen zudem das Bewusstsein zu schärfen, dass Lebensmittelsicherheit nicht allein Faktor für ein ökologisches, qualitativ hochwertiges Mittel zum Leben ist.

Professioneller Umgang mit Kontaminanten in Bio-Lebensmitteln

Es gibt ein Problem mit Kontaminanten in Ihren Bio-Rohstoffen? Sie brauchen sofort die für Sie relevanten Informationen?

AöL-Information zu Multiple Source-Substanzen in Bio-Produkten

Als „Multiple Source“-Substanzen werden Stoffe bezeichnet, die aus mehr als einer Quelle in Futter- oder Lebensmittel gelangen können. Sie können für Inverkehrbringer und Hersteller*innen Probleme bei der Eigen- und Fremdkontrolle verursachen. Häufig können sie nicht eindeutig einem Regelungsrahmen zugeordnet werden, da je nach Eintragsquelle entweder die  Rückstandshöchstgehalte-VO (EG) Nr. 396/2005 oder die Grundsätze für den Umgang mit Kontaminanten gelten.

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Umgang mit per- und polyflourierten Alkyl-Substanzen (PFAS) bei Rückständen in Bio-Lebensmitteln

 Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) Industriechemikalien, die aufgrund ihrer besonderen technischen Eigenschaften in zahlreichen industriellen Prozessen und Bedarfsgegenständen eingesetzt werden. Die Toxizität wird analog zur Dioxinanalytik in ng/kg Körpergewicht festgelegt. PFAS werden im Rahmen des EU- Kontaminanten-Rechts geregelt und können für Bio-Produkte im Rahmen der Sicherheit von Lebensmitteln z.B. durch Auslaufhaltung von Legehennen und Schweinen relevant sein.

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Überschreitung der Rückstandshöchstmengen von Kupfer in Chia-Samen

Chia-Samen wurden aufgrund der Durchführungsvorordnung (EU) 2017/2470 DER KOM vom 20.12.2017 zur Erstellung der Unionsliste der neuartigen Lebensmittel gemäß der VO (EU) 2015/2283 des EU-Parlaments und des Rates für das Inverkehrbringen zugelassen. Dabei wurden sie der Gruppe „Buchweizen und anderes Pseudogetreide“ zugeordnet, für die derzeit ein Rückstandshöchstgehalt für Kupfer von 10 mg/kg gilt. Für Chia-Samen wurde dieser Wert übernommen.
Bei Chia-Samen wird er aber allein aufgrund ihrer Pflanzenphysiologie in der Regel überschritten.

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Matrin Kontaminanten aus Süßholzsammlungen in Bio-Lebensmitteln

Matrin ist ein Alkaloid, das in verschiedenen Pflanzenarten der Gattung Saphora natürlich vorkommt. Matrin ist als Wurzelextrakt von Saphorarten z.B. als Insektizid in China zugelassen und wird als solches angewendet. Darüber hinaus werden die Wurzeln der Sophora flavescens-Arten und Saphora japonica L in einigen asiatischen Staaten als traditionelles Arzneimittel verwendet.

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Leitfaden für das Qualitätsmanagement

Die neue Bio-Verordnung (EU) 2018/848 klärt Prozesse und Verantwortung im Umgang mit Informationen zu möglichen Verstößen auf der Ebene der Unternehmen. Artikel 27 regelt die Handhabung aller Arten von möglichen Verstößen gegen die Bio-Verordnung. Artikel 28 (2) spezifiziert auf das Vorhandensein von im Rahmen der Bio-VO nicht zugelassenen Erzeugnissen und Stoffen.

Der von FiBL und BLQ gemeinsam veröffentlichte Leitfaden informiert über die rechtlichen Vorgaben, deren Einordnung sowie über eine mögliche Prüfungsabfolge und das Vorgehen bei Meldungen. Daneben bietet er eine Anleitung zur Vorgehensweise beim Vorliegen von Informationen zu möglichen Verstößen.

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Leitfaden für Verarbeiter zur Umsetzung von Artikel 28, Absatz 1, Öko-Verordnung (EU) 2018/848

Mit der neuen Bio-Verordnung werden die unternehmerischen Pflichten zu Vorsorgemaßnahmen im Hinblick auf unzulässige Erzeugnisse und Stoffe deutlicher und konkreter benannt und die Umsetzung eines Risikovermeidungskonzeptes gefordert. Für Unternehmen, die parallel biologische und konventionelle Produkte herstellen bietet der Leitfaden, den BLQ und FiBL gemeinsam veröffentlicht haben, dahingehend Hilfen zu Entwicklung und praktischer Umsetzung.

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Tropanalkaloid -Rückstände

Tropanalkaloide sind eine Gruppe natürlicher Pflanzeninhaltsstoffe, die in bestimmten Beikräutern der Familie der Nachtschattengewächse in vielen Teilen der Welt vorkommen. Zu diesen Beikräutern zählen unter anderem der Gemeine Stechapfel, das Schwarze Bilsenkraut und die Tollkirsche. Tropanalkaloidhaltige Beikräuter können das Erntegut mit den für Warmblüter toxischen Tropanalkaloiden kontaminieren.

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Karanjin -Rückstände

Karanjin ist ein sekundärer Pflanzenstoff (Flavonoid), welcher natürlicherweise im Samen des Karanja-Baumes der Gattung Pongamia glabra (Hülsenfrüchtler) vorkommt. Der Baum wächst wild im Süden Indiens. Der Extrakt dieser Samen (Karanjin-Öl) wird in der traditionellen Volksmedizin für pharmazeutische Zwecke verwendet, hat jedoch auch insektizide und akarizide Wirkung.

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DEET-und Icaridin–Rückstände

Nach Informationen von Laboren und vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart [1] werden die Repellentien DEET(Diethyltoluamid) und Icaridin, wie z.B. in Mückensprays, als Rückstände in pflanzlichen Lebensmitteln wie Wildpilzen, in Früchte-, Blüten-, und Kräutertee, in Grün-und Schwarztee sowie in Beerenobst und Blattgemüse nachgewiesen Mehr...

Ethylenoxid- und 2-Chlorethanol-Rückstände

Im Europäischen Schnellwarnsystem (RASFF) häufen sich seit dem 22.10.2020 Warnmeldungen zu Befunden von Ethylenoxid in Sesamsamen aus Indien. Danach ist Ware, die den Rückstandshöchstgehalt von 0,05 mg/kg für die Summe aus Ethylenoxid und dem Umwandlungsprodukt 2-Chlorethanol, ausgedrückt als Ethylenoxid gesichert überschreitet, nicht mehr verkehrsfähig. Mehr...

Pyrrolizidinalkaloid (PA) – Rückstände

(Die Festlegung von Höchstgehalten durch die EU-Kommission ist in Kürze zu erwarten)

Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind natürliche Giftstoffe und werden von vielen Pflanzen zum Schutz gegen Fraßfeinde gebildet. Die Abbauprodukte in der Leber sind für Mensch und Tier gesundheitlich bedenklich. Bisher wurden PA in mehr als 350 Pflanzenarten weltweit nachgewiesen.

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Chlorat und Perchlorat

Verschiedene Untersuchungen von Lebensmitteln haben Rückstände von Chlorat und Perchlorat in Bio-Lebensmitteln ergeben. Chlorat kann vorrangig durch chlorhaltige Desinfektions- und Reinigungsmittel oder durch gechlortes Wasser, Perchlorat hauptsächlich durch Umwelteinträge in Lebensmittel gelangen. Die aktuelle AöL-Information ordnet das Problem ein und gibt Empfehlungen.

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MOSH und MOAH

Seit einigen Jahren sind Rückstände von Mineralölkohlenwasserstoffen in Lebensmitteln ein Thema, das die Öffentlichkeit beschäftigt. Auch NGOs wie Stiftung Warentest und Ökotest untersuchen regelmäßig und werden immer wieder fündig.
Mineralölkohlenwasserstoffe MOH (Mineral Oil Hydrocarbons) bestehen aus zwei verschiedenen Fraktionen: Den gesättigten Kohlenwasserstoffen MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) und den aromatischen Kohlenwasserstoffen MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons).

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Phosphonat und Fosetyl-Al-Rückstände in Bio-Lebensmitteln

Bei Untersuchungen, unter anderem durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, wurden Rückstände von Fosetyl bei verschiedenen Biolebensmitteln aus unterschiedlichen Herkunftsländern festgestellt. Rückstände werden u.a. in Obst, Gemüse, Nüssen, Reis, Pseudocerealien, Körnerleguminosen wie Linsen oder Bohnen, Mais und Kartoffeln gefunden. Fosetyl-Al und Phosphonsäure sind in der EU zugelassene fungizide Wirkstoffe, die unter den Anwendungsbereich der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 fallen. Beide Wirkstoffe dürfen im ökologischen Landbau nicht eingesetzt werden.

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Phosphorwasserstoffe

Seit 2013 stehen in Deutschland in einem staatlichen Labor Nachweismethoden zur Verfügung, die geeignet sind, Phosphorwasserstoffe mit einer gewissen Bestimmungsgrenze in wasserarmen pflanzlichen Lebensmittel nachzuweisen.

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Trichlormethanrückstände in Milch

Trichlormethan (Chloroform) kann entstehen, wenn Milch und Aktivchlor z.B. aus chlorhaltigen Reinigungsmitteln aufeinander treffen. Durch Vermeidung oder sachgerechte Anwendung der chlorhaltigen Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind Rückstände von Trichlormethan vermeidbar.

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