Ich kam mittwochs auf der Biofach an und nachdem ich mir ein erstes Bild gemacht hatte, ging ich zur Eröffnungsfeier, um Jane Goodall zu sehen und zu hören. Schon die ersten Sätze der kleinen Dame berührten mich zutiefst und ich konnte sehen, dass es den Menschen um mich herum genauso ging. Vielleicht sprach sie auch ihnen aus dem Herzen. Sie sprach über die Zerstörung unseres Planeten, der Ökosysteme und des Lebensraums für tausende Lebensarten, über industrielle Landwirtschaft und die Verseuchung unserer Lebensgrundlagen, aber auch über Hoffnung. Sie sprach über die verschiedenen Projekte, die sie ins Leben gerufen hat, über den Wandel in der Gesellschaft und über Bewusstseinsveränderung. Trotz aller Schwierigkeiten klang ihre Stimme so hoffnungsvoll und ihre Worte so warm, dass sie auch mich in meiner Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft bestärkt hat.
Auch die beiden Veranstaltungen zum Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft haben diese Ansicht gestärkt. Schon als die Preisträger ihre Arbeiten im Kongress präsentierten, war ich beeindruckt von der Leidenschaft, die jeder von ihnen ausgestrahlt hat. Die Preisverleihung am Nachmittag mit Verkündung des neuen Namens BioThesis war ebenfalls ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Unsere Podiumsdiskussion mit dem Titel #ErnährungforFuture war ein weiteres Highlight. Ich fand die Zusammensetzung der Podiumsteilnehmer und ihre Ansichten sehr spannend. Es hat sich für mich gezeigt, dass eine Annährung von Digital und Analog wichtig ist. Wir sollten einerseits die technischen Möglichkeiten nutzen, z.B. um uns zu vernetzten, andererseits aber wieder eine engere Verbindung zwischen uns und dem Ursprung der Lebensmittel schaffen. Auch die Aussage von Prof. Dr. Hirschfelder, dass Ernährung immer einem Trend folge, hat mich ermutigt, da der Trend in eine nachhaltige Richtung zeigt.
Dennoch fiel es mir schwer, zu entscheiden, was mir an der Messe am besten gefallen hat. Abends, wieder zuhause in Fulda, wurde mir plötzlich klar, was es ist: die Vielfalt, Buntheit und die Hoffnung auf Veränderung durch Gemeinschaft.
Meine einzig echte Sorge ist der Zustand dieser Welt und die Biofach hat mir gezeigt, dass ich nicht alleine bin, mit meinen Gedanken, sondern dass es viele andere gibt, die ebenfalls bereit sind, sich zu engagieren, zu vernetzen und Banden zu bilden. Zu diskutieren, zu träumen, Pläne zu schmieden und zu kämpfen, um wirklich etwas zu verändern.
Ihre Giulia Vogel